Alkoholmissbrauch
Folgende biologische Marker liefern Hinweise (nicht ausschließliche Beweise) für übermäßigen Alkoholkonsum:
• GGT (Gamma-Glutamyl-Transpeptidase) Normwertgrenzen: 6-28 IE/l • GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) Normwertgrenze: kleiner gleich 18 IE/l • GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) Normwertgrenze: kleiner gleich 22 IE/l • MCV (mittleres-korpuskuläres Volumen der Erythrozyten) Normwertgrenze: 82-92 mikro-m3.
Infolge einer Abstinenz normalisieren sich die Werte von GGT, GOT, GPT wesentlich rascher als jene des MCV. Erythrozyten haben eine Lebensdauer von 110 Tagen, sie werden im Knochenmark gebildet, in Milz und Leber abgebaut. Sie dienen dem Abtransport von Kohlendioxyd und der Abwehr von Krankheiten mit Hilfe von Enzymen. Die Spezifität von Gamma-GT wird in der Literatur zwischen 75 bis 85% angegeben. Häufig sind auch Gelbsucht und die Einnahme von starken Medikamenten für erhöhte Werte verantwortlich. Die Spezifität von MCV wird mit 90 bis 95% angegeben.
Neben den genannten biologischen Markern wird in Zukunft auch CDT (carbohydrate-deficient transferrin / Kohlenhydrat-defizientes Transferrin) zur biochemischen Analyse von Alkoholismus verwendet werden. Spezifität und Sensibilität von CDT werden in der Literatur mit bis zu 98% angegeben. Erhöhte CDT-Konzentrationen im Serum findet man bei regelmäßiger Zufuhr von mehr als 60 bis 80 g reinem Alkohol (= ca. 3 bis 4 Viertel Wein oder ca. 3 bis 4½ Liter Bier) über einen Zeitraum von mehr als ca. 7 bis 10 Tagen. Der pathologische Grenzwert liegt zwischen 20 bis 40 U/l (bei Frauen etwas höher als bei Männern). Der Normalwert wird nach Iffland für Männer mit 13,7 +/- 3,8 und für Frauen mit 16 +/- 6 U/l angegeben. Die Werte sind altersunabhängig. Die Halbwertszeit des CDT beträgt 17 Tage +/- 5. Ein erhöhter CDT-Spiegel normalisiert sich erst nach mehrwöchiger Abstinenz. Ein einmaliger exzessiver Alkoholkonsum führt nicht zum Ansteigen des CDT. Jedoch wird postuliert, dass bei einem Rückfall eines ehemaligen Spiegeltrinkers das CDT besonders rasch wieder ansteigt. Hierzu wäre allerdings ein individueller Vergleichswert vorher zu erheben.