Senioren

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Bei Personen ab 75 Jahren steigt die Zahl der verletzten und insbesondere getöteten PKW-Insassen gegenüber Jüngeren wieder an. Personen ab 75 Jahren haben darüber hinaus das mit Abstand größte Risiko als Fußgänger zu verunfallen.


Die Erforschung von Unfallursachen zeigt, dass das Unfallrisiko von Fahrern im Alter ab Ende Siebzig im allgemeinen deutlich ansteigt. Bei diesen Studien werden Kilometerleistung und Bevölkerungsanteil mitberücksichtigt. Neben dem offensichtlichen allmählichen Leistungsabbau im hohen Alter darf hier nicht vergessen werden, dass die Verletzungsfolgen bei älteren Personen aufgrund ihrer schon gebrechlicheren Konstitution dramatischer ausfallen als bei jüngeren.


Eine niederländische Studie zeigte jedoch, dass Fahrer, die älter als 75 Jahre sind, aber jährlich mehr als 15.000 km fahren das vergleichbar niedrigste relative Unfallrisiko aufwiesen (Langford et al., 2006). Demnach weisen nur ältere Fahrer mit niedriger jährlicher Kilometerleistung ein besonders erhöhtes Unfallrisiko auf.

nach Unfalltypen:

In Österreich sind ältere PKW-Lenker mit 11% fast doppelt so häufig in Unfälle mit Fußgängern verwickelt wie jüngere Lenker mit 6%. Der Verletzte oder Getötete ist hier fast immer der Fußgänger und nicht der Lenker (Daten aus 2004).

Bei der Eigengefährdung als Lenker sind Kreuzungsunfälle und Überholunfälle das Hauptproblem bei Senioren.

Mit ca. 14% sind Kreuzungsunfälle beim Einbiegen typisch für Senioren. Insgesamt verunglücken nur 9% aller PKW-Lenker bei Kreuzungsunfällen.

Ca. 20% der PKW-Unfälle von Senioren ab 65 Jahren sind Überholunfälle. Insgesamt verunglücken nur 15% aller PKW-Lenker bei Überholunfällen.

Drängeln hingegen ist untypisch für Senioren. Auffahrunfälle sind im Alter von Mitte 20 bis Mitte 60 überrepräsentiert, ab 65 sinkt der Prozentsatz signifikant von bis dahin durchschnittlich 35% auf nur mehr 22%.

Bei Alleinunfällen (nur ein beteiligtes Fahrzeug) ist der Senioren-Anteil unterrepräsentiert: Ab 50 Jahren sinkt der Alleinunfallanteil auf einen Tiefststand von 11%. Er steigt dann zwar kontinuierlich auf 19%. (Der Durchschnittswert ab 65 Jahren beträgt 18%.) Alleinunfälle sind aber unterrepräsentiert im Vergleich zu Junglenkern. Bei 18Jährigen liegt der Alleinunfallanteil bei immerhin 39%. Der Gesamtprozentsatz von Alleinunfällen liegt bei 20.


Schleichender Leistungsabbau im Alter: In psychologischen Leistungstest erkennt man die objektive Reaktionsverlangsamung und Konzentrationseinschränkung im höheren Alter. Besonders problematisch dabei ist, dass dieser schleichende Leistungsabbau über die Jahre subjektiv nicht ausreichend wahrgenommen werden kann. Er bleibt den betroffenen Senioren verborgen. Man kann eben sein eigenes Fahrkönnen nicht unbefangen und objektiv beurteilen.

Ein wesentliches Ergebnis dieser Testreieh ist aber auch, dass es individuell sehr starke Unterschiede gibt. Durch geistiges und körperliches Training kann man sich sehr lange fit halten. Außerdem sind z.B. 60Jährige heutzutage nicht alt. Innerhlab der letzten Jahrzehnte dürfte sich eine Veränderung um rund ein Jahrzehnt ergeben haben: Das heißt ein heute 70 Jähriger ist im Durchschnitt so fit, wie ein 60 Jähriger vor 30 bis 40 Jahren.

Müdigkeit am Nachmittag Bewusstseinsbildung für die eigenen Leistungsschwankungen kann lebensrettend sein. Nach einer sehr umfangreichen Studie aus den USA (Pack et at., 1995) sind Einschlafensunfälle bei Senioren am Steuer hochsignifikant in den Nachmittagsstunden überrepräsentiert. Hier gilt es, seine Tagesplanung dem eigenen Biorhythmus anzupassen.

Übrigens: Es ist nicht erlaubt, den Führerschein allein wegen fortgeschrittenen Alters zeitlich zu befristen, es müssen dafür schon konkrete Gefährdungsmomente oder Auffälligkeiten nachweisbar sein.


Zusammengefasst ist das wichtigste Überlebensrezept für ältere Kraftfahrer, die Fahrweise den eigenen Leistungsvoraussetzungen anzupassen.

Siehe auch Unfallursachen