Verkehrspsychologischer Test
Was ist zu tun bei Führerscheinentzug? Wie kommt man zu einer verkehrspsychologischen Stellungnahme? Die Kosten der verkehrspsychologischen Stellungnahme liegen zwischen 130,-- und 363,-- Euro.
Mit einem Klick zum VERKEHRSPSYCHOLOGISCHEN STELLUNGNAHME anmelden: Einfach klicken oder gratis anrufen: 0800 216 200
Mit einem Klick zur NACHSCHULUNG anmelden: Einfach zur NACHSCHULUNG anmelden oder gratis anrufen: 0800 216 200
Im Bescheid einer Führerscheinbehörde kann die Beibringung einer verkehrspsychologischen Stellungnahme gefordert werden. Die verkehrspsychologische Stellungnahme wird aufgrund eines verkehrspsychologischen Tests erstellt. Das heißt, der Verkehrspsychologe fasst die Testergebnisse in Form einer Stellungnahme zusammen. Dieser verkehrspsychologische Test wird im Gesetz verkehrspsychologische Untersuchung (VPU) genannt und dient der Abklärung einer Reihe von Mindestanforderungen an Fahrer, um festzustellen, ob die aktive Teilnahme am Straßenverkehr einer bestimmten Person mit ausreichender Sicherheit anzunehmen ist. Es werden demnach Eignungsvoraussetzungen der Person untersucht. Es werden hingegen nicht Fähigkeiten oder Wissen wie bei der Fahrprüfung untersucht. Die zu untersuchenden Eignungsvoraussetzungen sind in der Führerscheingesetz-Gesundheitsverordnung (FSG-GV) für alle Stellen Österreichs einheitlich geregelt. Zur Unterscheidung: Die verkehrspsychologische Stellungnahme dient zur Beurteilung der Fahreignung einer Person. Die verkehrspsychologische Nachschulung ist hingegen ein Seminar zur Wiederherstellung der Fahreignung nach einem Führerscheinentzug. In der Nachschulung erfolgt keine Beurteilung oder Testung.
Aufgrund der verkehrspsychologischen Untersuchung wird die verkehrspsychologische Stellungnahme verfasst, welche jene Personen auf behördliche Anordnung beizubringen haben,
• die entweder alkoholisiert (insb. ab 1,6 Promille) oder in sonstigem beeinträchtigtem Zustand (insb. Drogen) ein Kfz gelenkt haben
• bei welchen aufgrund der amtsärztlichen Untersuchung Zweifel an den verkehrspsychologischen Voraussetzungen zum Lenken eines Kfz bestehen (Zweifel an der kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit und/oder Zweifel an der Bereitschaft zur Verkehrsanpassung) und
. Vier mal bei praktischer Fahrprüfung nicht bestehen und Amtsarzt hält verkehrspsychologische Untersuchung für notendig
• bei erhöhter Lenkeranforderung (insb. Personen, die den Führerschein für Busse erwerben möchten)
Besagte Untersuchung darf nur in einer vom Verkehrsministerium anerkannten verkehrspsychologischen Untersuchungsstelle (vgl. § 19 FSG-GV) und von Verkehrspsychologen gem. § 20 FSG-GV (bzw. unter seiner Verantwortung und in seinem Beisein, von einem in Ausbildung befindlichen Verkehrspsychologen) durchgeführt werden.
Die Dauer der einheitlichen computerunterstützten Untersuchung beträgt zwischen ca. 2 ½ und 3 ½ Stunden und es sind keinerlei Vorerfahrungen mit dem Computer nötig.
Untersucht werden zur Erhebung der kraftfahrspezifischen Leistungsfähigkeit:
1. Beobachtungsfähigkeit und Überblicksgewinnung
2. Reaktionsverhalten
3. Konzentrationsvermögen
4. Sensomotorik
5. Intelligenz und Erinnerungsvermögen
und zur Erhebung der Bereitschaft zur Verkehrsanpassung (Persönlichkeitsbereich):
1. Soziales Verantwortungsbewusstsein
2. Selbstkontrolle
3. Psychische Stabilität
4. Risikobereitschaft in Verkehrssituationen
5. Tendenz zu aggressiver Interaktion im Straßenverkehr
6. Persönliche Situation im Zusammenhang mit der Fragestellung
Die Untersuchung erfolgt zum Teil durch die Vorgabe computergestützter Testverfahren und zum anderen Teil durch ein ausführliches standardisiertes Explorationsgespräch.
Die Kosten der verkehrspsychologischen Untersuchung sind gesetzlich fixiert (vgl. § 23 FSG-GV) und betragen:
• Gesamte verkehrspsychologische Untersuchung: € 363,-
• Kraftfahrspezifische Leistungsfähigkeit: € 181,--
• Screening bei Bewerbern um die FS-Klasse D: € 130,-
In vielen Fällen ordnet die Führerscheinbehörde neben der Beibringung einer verkehrspsychologischen Stellungnahme auch noch eine Nachschulung an. Die Kosten der Nachschulung und die hierfür notwendige Zeit sind zusätzlich zu kalkulieren.
Die vom Verkehrsministerium zugelassenen verkehrspsychologischen Tests sind validiert. Dass heißt, es wurde überprüft, ob diese Tests exakt jene Faktoren messen, die auch im Straßenverkehr wichtig sind, um verkehrssicher zu fahren. Bei einer Validierung muss nachgewiesen werden, dass die angewendeten Tests nicht bloß irgendetwas messen, sondern genau das, was man beabsichtigt zu messen.
Die Untersuchungsstelle ist gem. § 18 (5) FSG-GV verpflichtet, das Original der verkehrspsychologischen Stellungnahme umgehend an die für den Klienten zuständige Behörde zu übermitteln.
Achtung, falls die Untersuchung negativ ausfällt: Eine weitere verkehrspsychologische Untersuchung derselben Person innerhalb eines Zeitraumes von zwölf Monaten nach der erstmaligen Untersuchung darf nur auf ausdrückliche Anordnung der Behörde erfolgen (§ 18 Abs. 5 FSG-GV).
Es ist daher wichtig, körperlich und geistig fit zur Untersuchung zu erscheinen und beim durchführenden Psychologen sofort nachzufragen, wenn etwas unklar ist. Man braucht sich nicht auf den Test vorzubreiten.
Alkolock: Um die Dauer des Führerscheinentzugs teilweise zu verkürzen, kann man sich einen Alkolock freiwillig und auf eigene Kosten einbauen lassen (in Österreich seit Sep. 2017, Kosten ca. 2.500,-- bis 3.000,- Euro). Infos auf Klick: Alkolock. Die Nachschulung ist trotzdem zu absolvieren, ebenso die verkehrspsychologische Untersuchung.