Rasen

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Überhöhte Geschwindigkeit wird auf dem ersten Blick in die Unfallstatistik für eine Vielzahl von Verkehrsunfällen verantwortlich gemacht. Bei diesem allgemeinen Zugang bleibt aber offen, ob es sich um situationsspezifisch überhöhte Geschwindigkeit gehandelt hat oder um Überschreitung des ziffernmäßig erlaubten Geschwindigkeitslimits. Überhöhte Geschwindigkeit ist somit ein sehr häufiger Unfallumstand, dies erlaub aber noch keine direkten Aussagen über die Unfallursachen.


Da letztendlich das Risiko Verkehrsunfälle zu verursachen mit abnehmender Geschwindigkeit gegen Null sinkt, und gegengleich jegliche Geschwindigkeit das Unfallrisiko theoretisch erhöht, bleibt offen, bei welcher Geschwindigkeit das Risiko allgemein akzeptabel ist. Weiters bleibt offen, ob und wie viel an Sicherheitsreserve als allgemein akzeptabel von der Fahrgeschwindigkeit abzuziehen ist. Mit Sicherheitsreserve ist jener Geschwindigkeitsabschlag gemeint, bei dem man eben noch ausreichend vor einem Hindernis stehen bleiben kann oder bei dem man noch ausreichend nicht aus der Kurve getragen wird, sondern der auch noch etwaige weitere Fehler des Fahrers (z.B. geringe Lenkfehler, kurze Konzentrationslücke, etc.) verzeiht.


Die Definition von „Rasen“ sollte sich somit nicht an absolute oder rechnerische Werte anlehnen, sondern an die menschliche Erlebensdimension, wobei es um den Geschwindigkeitsrausch geht. Demnach wird folgende Definition vorgeschlagen:


Rasen mit einem Kraftfahrzeug bedeutet, dass bewusst jene Geschwindigkeiten hergestellt werden, die im Grenzbereich der Fahrphysik mit sehr geringer oder keiner Sicherheitsreserve liegen, wobei bewusst ein Risiko in Kauf genommen wird, welches über dem allgemein akzeptierten Risiko für den Straßenverkehr liegt. Der Zweck des Rasens ist vorwiegend bewusst, aber auch unbewusst primär emotionaler Natur. Rasen ist somit durch für den Straßenverkehr negative Fahrmotive verursacht. So gesehen stellt Rasen eines der wesentlichen Unfallursachen dar.

Letztendlich ist das „Rasen“ dort, wo es andere Menschen beeinflusst, auch ein Akt der sozialen Fehlanpassung. Andere Verkehrsteilnehmer können durch Raser irritiert werden, Junge lernen, dass man auch rasen kann ohne erwischt zu werden, die Lautstärke stört Bewohner usw.



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